Montag, 19. Mai 2008

Vielfalt fördern: Agrarsubventionen umverteilen

http://www.bund.net/agrar

Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt gehören heute zu den wichtigsten politischen Herausforderungen. Die Europäische Union hat sich zum Schutz des Klimas und zum Erhalt der biologischen Vielfalt hohe Ziele gesetzt und will auch die Agrarförderung stärker daran ausrichten.

Der BUND nimmt in seiner aktuellen Kampagne die bisherige Agrarpolitik mitsamt ihren Gewinnern und Verlieren unter die Lupe. Außerdem porträtiert er vorbildliche Beispiele aus Landwirtschaft, Verarbeitung, Vermarktung und Technik. Sie zeigen, wie Bewahrung der Artenvielfalt, Klima- und Naturschutz, Einkommensstabilität auf den Höfen sowie mehr Arbeitsplätze in ländlichen Regionen miteinander verbunden und in der Praxis erreicht werden können.

Diese erfolgreichen Beispiele führen jedoch auch deutlich vor Augen, dass es einer erheblich höheren Förderung für die ländliche Entwicklung bedarf, um einer möglichst großen Zahl an Betrieben ein Überleben und eine rasche Anpassung an die neuen Herausforderungen zu ermöglichen.




Die zwei Säulen der EU-Agrarpolitik

Die EU-Agrarsubventionen sind mit rund 50 Milliarden Euro jährlich mit Abstand der größte Posten im Europa-Haushalt. Sie gliedern sich in zwei Säulen: Rund 80 Prozent der Gelder werden für die so genannte Marktorganisation ausgegeben, wovon der größte Teil in Form von Direktzahlungen – vor allem flächenbezogen – an die Landwirte fließt. Das ist die Erste Säule. Die restlichen 20 Prozent bilden die Zweite Säule, die ländliche Entwicklung. Dieser viel kleinere Topf finanziert u. a. die Umstellung auf Ökolandbau, Investitionshilfen, Natura-2000-Maßnahmen und Regionalwirtschaft.

Aktuell ist bei der EU-Kommission eine Umschichtung der Agrarbeihilfen zugunsten der Zweiten Säule im Gespräch. Dazu soll bei Direktzahlungs-Empfängern ab 100.000 Euro jährlich gekürzt werden. Doch die Lobby der derzeitigen Subventions-Hauptprofiteure aus Agrar-Großbetrieben und Lebensmittelindustrie wehrt sich erbittert. Der BUND unterstützt dagegen die Umschichtung der Agrarbeihilfen.

Die nächste Runde zur Zukunft der Agrarsubventionen ist für Ende Mai 2008 angekündigt. Dann will die EU-Kommission ihre konkretisierten Pläne dazu auf den Tisch legen.


Jetzt mitmachen

Erste Säule: Die bisherige EU-Agrarpolitik soll fortgesetzt werden. Ich bin gegen die geplanten Kürzungen der Direktzahlungen an Großbetriebe.

Zweite Säule: Ich bin für eine Umverteilung der EU-Agrargelder zu Gunsten von Ökolandbau, Regionalvermarktung, Arten- und Naturschutz. Eine gestaffelte Kürzung für Großbetriebe ist dazu ein Schritt in die richtige Richtung.


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