Der Drache geht, die Mühle bleibt!
Unter diesem Motto werden wir, die Familie Schembritzki unser Umweltprojekt „Naturinsel Drachenmühle“ in diesem Monat beenden. Es war eine wunderbare und magische Zeit, in der wir alles, was wir erreichen wollten und konnten auch realisiert haben. Das Loslassen von der Naturinsel fällt uns somit nicht leicht, ist aber aufgrund verschiedener Prozesse in der Vergangenheit nötig geworden. Wir stehen, aufgrund eines zweiten Grundstückeigentümers, der das Projekt 2009 verließ, nicht alleine im Grundbuch. Die Bemühungen, unsererseits, in den letzten vier Jahre einen Konsens zu erreichen waren leider nicht erfolgreich. Unter Anderem scheiterte aufgrund dessen eine Förderung zum Neubau der Scheune kurz vor der Durchführung. Wegen diesen unlösbaren Eigentumsdifferenzen kommt es am 6.1.2014 in Leipzig zur Zwangsversteigerung in Folge eines von unserer Seite freiwillig abgebrochenen Mietkaufes. Interessenten können sich wegen Details gerne mit uns per E-mail in Verbindung setzen. Die Internetseiten werden als Erinnerung im Netz bleiben. Des weiteren suchen noch die Wollschweine, ein Solarkocher, Schubkarren, etc. neue Besitzer.
Rückblick auf zehn zauberhafte Jahre „Naturinsel Drachenmühle“
Am Rande eines Naturschutzgebietes, eingebettet in Wiesen, Auenwald und die alten Mühlbäche liegt die ehemalige kulturhistorische und denkmalgeschützte Wassermühle. Zu dem Anwesen gehören mit Wohnhaus, Mühlenhaus, Kornspeicher, Scheune, Back- und Hühnerhaus. Für den Namen des Projektes wurde „Naturinsel Drachenmühle“ gewählt, da Drachen in der alten Mythologie die Hüter von großen Schätzen sind. Da der Menschheit größter Schatz die Erde ist, wählten wir den Drachen symbolisch zum Schutz der Natur und des heimischen Ökosystems. Das Grundkonzept dieses Projektes war, entgegen dem Trend des hektischen, Zeit- und Konsumorientierten Lebensstiles, stärker in Verbindung mit Mutter Erde zu leben. Es ging um die Entwicklung der verschiedenen Aspekte eines nachhaltigen Lebenskonzeptes auf der Basis von lokalen Ressourcen und Standortfaktoren. Grundsätzlich haben wir versucht mit sowohl finanziell als auch technisch geringst möglichem Aufwand zu arbeiten. Ein wichtiger Aspekt war auch, diesen Lebensstil mit daran interessierten Personen zu teilen. In zahlreichen Seminaren, Workshops und Projekten konnten wir unser zum größten Teil autodidaktisch erlerntes, aber auch durch Fach-Literatur erworbenes Wissen und die Erfahrungen weitergeben.
Hier ein paar Beispiele unserer zahlreichen Projekte:
- Bildung für nachhaltige Entwicklung: Kinder von über 80 Schulklassen haben unser Projekt in den letzten 4 Jahren kennen gelernt, sind auf Bäume geklettert, haben gesehen, gefühlt, gelauscht, geschnuppert und unsere Wollschweine gefüttert
- Naturschutz: Wir wurden Teil der „Natura 2000 (FFH)“ und haben ebenfalls die Beachtung des § 26 SächNatSchGe durchgesetzt
- Öffentlichkeitsarbeit: Jährliche Veranstaltungen wie z.B. „Tag der offenen Tür“, UNESCO- Aktionstage, etc.
- Medienpräsenz: „Heute“ Nachrichten des ZDF, 3Sat, Zahlreiche Zeitungsartikel wie z.B. im Rolling Stone's Magazin, Oya, Badische Zeitung, OAZ, Mitteldeutsche Zeitung, Radio MDR Sachsen, selbst-gestaltete Website : www.drachenmuehle.de
- Biomeiler: Wir haben insgesamt drei Biomeiler gebaut, bei welchen der aerobe Abbau organischen Materials durch Mikroorganismen Wasser erhitzt
- Permakultur: Von Anfang an wurde unser Garten nachhaltig mit lokalen Ressourcen bewirtschaftet und Interessenten die Grundlagen der Permakultur nahe gebracht
- Kräuterkunde: Unser Wissen über Kräuter, Kultur- und Wildpflanzen ist in den letzten 10 Jahren beträchtlich gewachsen und wurde im Alltag und in Seminaren an viele Kräuterfreunde weiter gegeben.
- Ökologisches Bauen: Ausbau und Erhalt der alten Gebäude mit ökologischen Baumaterialien wie z.B. Steinen, Lehm, Schilfmatten, Ökofarben und Pigmenten
Für dieses Engagement wurden wir sowohl 2009/10 als auch 2011/12 von der Unesco (UN) als Welt-Dekade Projekt für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Unser Umweltbildungsprojekt für Kinder, mit dem Namen „Drachenstark“, wurde 2011 für die „Ideen Initiative Zukunft“ ausgezeichnet.
Unsere Besucher kamen aus vielen Ländern wie beispielsweise Frankreich, Spanien, Italien, England, Holland, Polen, Israel, Kanada, Australien und Kolumbien. Der Austausch von Ideen und Erfahrungen im gemeinsamen Alltag war uns stets wichtig. Somit wurde die Drachenmühle Teil eines weltweiten Netzwerks unkommerzieller, nachhaltiger und ökologischer Lebens-Oasen. Wir wissen, dass wir viele inspirieren und ermuntern konnten ihre Lebensweise positiv zu reflexionieren und einen tieferen Zugang zu sich und der Natur zu finden. Mögen daraus weitere Projekte im Sinne der Nachhaltigkeit gestaltet werden.
Wir möchten abschließend ein riesiges Dankeschön an alle Freunde, Helfer, guten Geister und Drachenmühlenbegeisterte aussprechen. Besondere Dankbarkeit gilt den Handwerkern auf der Walz. Wir bedanken uns herzlich bei den Nachbarn, der Gemeinde und all dehnen die uns jahrelang begleitet und unterstützt haben. Vielen vielen Dank an alle die mit uns musiziert, jongliert, getanzt, gesungen, ums Feuer gesessen und geredet haben. All denen die uns Mut zu gesprochen haben, uns tatkräftig unterstützt oder mit Spenden weiter geholfen haben. Zu guter Letzt, ein strahlendes Dankeschön an all die frohen Kindern die hier ebenso viel Spaß hatten wie wir.
Der Drache geht, die Mühle bleibt! Egal wo wir sind, wir werden unser Lebensprojekt fortsetzen, weiterhin Wildkräuter essen, Biomeiler bauen und dies alles mit Freunden teilen. Wir möchten euch auch weiterhin positiv dazu inspirieren, achtsamer mit unser aller Lebensgrundlage, der Erde umzugehen. Wir haben nämlich nur diese eine.

Eure Familie Schembritzki

Donnerstag, 28. August 2008

Narren.

Man kann alle Leute eine Zeitlang zum Narren halten, und man kann auch einige Leute die ganze Zeit zum Narren halten, aber man kann nicht alle Leute die ganze Zeit zum Narren halten.
Abraham Lincoln

Hausapotheke.

Man ist zu faul, die Seele reinzuwaschen.
Erich Kästner, Dr. Erich Kästners lyrische Hausapotheke

Die Schule der Alten.

Man ist weniger duldsam gegenüber jenen Neigungen, die man nicht mehr besitzt.
Casimir Delavigne, Die Schule der Alten.

Christian Sven Schembritzki / Initiator auf der Naturinsel Drachenmuehle.


Feuerjonglieren !


Nutzung des Wasserbüffels bei der extensiven Beweidung von Feucht- und Moorstandorten, Naturweiden und Brachland

Prof. Dr. Hilmar Zeigert, Peter Biel, Manfred Thiele

http://www.bueffel-farm.de/wasserbueffel/wb-zeigert.html

Nutzung des Wasserbüffels bei der extensiven Beweidung von Feucht- und Moorstandorten, Naturweiden und Brachland

Vorkommen des Büffels im Pleistozän, sein Verschwinden aus Europa und seine Rückkehr

Während des Pleistozäns erstreckte sich das Verbreitungsgebiet des Büffels von Asien bis nach Europa. In der vor der letzten Eiszeit liegenden Warmzeit, dem Eem-Interglazial, war der Büffel vor etwa 125 000 Jahren auch in Mitteleuropa verbreitet. Hier herrschten etwas kühlere Sommer, aber mildere Winter als heute. An hohe Jahresdurchschnittstemperaturen ist der Wasserbüffel nicht gebunden (Koenigswald, 2001). Für das Verschwinden der warmzeitlichen Fauna aus Mitteleuropa gibt es mindestens zwei unterschiedliche Theorien:

Vertreter der AOverkill-Hypothese machen den jagende Eiszeitmenschen für das Aussterben einer Vielzahl der Großtierarten verantwortlich. Davon waren in der Mehrzahl die großen Pflanzenfresser betroffen (Bunzel-Drüke 2000).

Die Klimahypothese beinhaltet als Ursache die wechselnden klimatischen Veränderungen, etwa gleichzeitig mit dem Einwandern der kaltzeitlichen Fauna (Koenigswald, 2001).

Nach dem Aussterben des Büffels in Europa schrumpfte sein Verbreitungsgebiet auf Indien, Indonesien und Südostasien. Dort wurde der Asiatische Büffel (Bubalus) in unterschiedlichen Zeiträumen und Regionen etwa 7000 v. - 5000 v. Chr. domestiziert. (Zachariev et al,1986, Aleksiev, 1997). Von den Untergattungen des Asiatischen Büffels ist nur der Indische Wildbüffel (Bubalus arnee) domestiziert worden. Von diesem stammen alle heutigen Hausbüffeltypen und -rassen ab. Er erhielt die Bezeichnung Wasserbüffel (Bubalus bubalis). Diese begründet sich auf seine Domestikation und anfängliche Verbreitung in vorwiegend Fluss-, Schilf- und Sumpfregionen sowie auf seine Vorliebe zu Wasser- und Sumpfaufenthalten in warmen Klimaten. Die Verbreitung des Wasserbüffels aus seinen Domestikationsgebieten erfolgte vor allem in Süd- und Südostasien und von dort aus in Südamerika, im Nahen Osten , in den Kaukasusländern und anderen Ländern des asiatischen und amerikanischen Kontinents.

Schließlich kam der Büffel im 6. bis 12. Jahrhundert nach Chr. auf verschiedenen Wegen wieder nach Europa zurück (Maymone, 1943; Aleksiev, 1999). Seine Ansiedlung erfolgte in Italien, in Bulgarien, Rumänien und in allen anderen Balkanländern, wo er seit Jahrhunderten bis zur Gegenwart gehalten und gezüchtet wird.

In jüngster Zeit haben Italien, Bulgarien und Rumänien auf die Verbreitung der Wasserbüffelhaltung in anderen Ländern Europas, in denen diese bisher nicht existierte, einen zunehmenden Einfluss.

Bisher kaum bekannte Wasserbüffel kommen auch nach Deutschland

Ab Anfang der 80er Jahre haben in Deutschland einzelne Hobbyzüchter und Landwirte mit der Haltung von Wasserbüffeln begonnen. Sie erwarben die ersten Tiere aus Tierparks oder von Züchtern aus Rumänien.

Seit Beginn bis Mitte der 90er Jahre ist auch in einigen westeuropäischen Ländern, in denen die Büffelhaltung bisher ebenfalls nicht bekannt war, ein zunehmendes Interesse an der Einfuhr und Verbreitung von Wasserbüffeln festzustellen. Zu diesen Ländern gehören Großbritannien, Frankreich, Spanien, Portugal, Luxemburg und die Schweiz.

Auch in Deutschland beginnt seit dieser Zeit das Interesse am Aufbau der Büffelproduktion zu wachsen.

Ursache dafür sind zunehmende Erkenntnisse und Erfahrungen über die hervorragenden Eigenschaften und Vorzüge des Wasserbüffels für seine ökonomisch vielseitige Nutzung, vorwiegend unter ökologischen, extensiven Produktionsbedingungen. Noel Vietmeyer, Leiter und Mitautor der Wasserbüffelstudie des amerikanischen Forschungsrates, bezeichnet den Wasserbüffel als "... das eindrucksvollste landwirtschaftliche Nutztier der Erde"....."mit Zukunft" (Vietmeyer, 1989).

Erste deutsche Erfahrungen bestätigen die vielfältigen internationalen Erkenntnisse über die hervorragende Akklimatisationsfähigkeit des Wasserbüffels, die seine extensive Haltung auch unter deutschen Klima- und Haltungsbedingungen ausgezeichnet ermöglichen (Ortmann,1997, Gebendörfer,1999; Zeigert, 2000a, 2000b, 2001a, 2001b, 2002a, 2002b; Thiele, 2000a, 2000b, 2002; Holst, 2001 und andere).

Mehr noch - seine anatomischen und verdauungsphysiologischen Besonderheiten im Vergleich zum modernen Rind machen diesen robusten Allrounder besonders für die extensive Beweidung von Feucht- und Moorgrünland, Brachland und nicht zuletzt von Natur- und geschützten Landschaften geeignet. Unter diesen Bedingungen, die für das Rind ungeeignet sind, setzt der Wasserbüffel billiges und zum großen Teil geringwertiges Futter in eine qualitativ hochwertige Milch- und Fleischproduktion um.

Gegenwärtig gibt es in Deutschland 762 Wasserbüffel, die von einzelnen Hobbyzüchtern, in der Mehrzahl aber in landwirtschaftlichen Betrieben, in Herdengrößen von etwa 40, 90 und maximal 150 Tieren gehalten werden. Die noch relativ geringe Population verteilt sich auf etwa dreißig Betriebe in Sachsen, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Brandenburg und Schleswig Holstein und der Eifel.

In 1999 wurde der Deutsche Büffel-Verband e. V. (DBV) in Wardenburg bei Oldenburg in Niedersachsen gegründet. Der heutige Sitz seiner Geschäftsstelle befindet sich in Chursdorf in Sachsen. Der Verband unterstützt den Aufbau und die Verbreitung der Wasserbüffelzucht in Deutschland durch Beratung und Öffentlichkeitsarbeit, Vermittlung der Einfuhr von Zuchttieren und Vertretung der Interessen seiner Mitglieder im In- und Ausland. Präsident des Verbandes ist der Büffelzüchter Manfred Thiele.

Biologische Eigenschaften und Besonderheiten des Wasserbüffels im Vergleich zum Rind

Die Besonderheiten und Vorzüge des Wasserbüffels im Vergleich zum modernen Rind bestehen in seiner Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, in seiner guten Akklimationsfähigkeit gegenüber unterschiedlichen Klima- und Umweltbedingungen, in seiner ausgesprochenen Genügsamkeit in der Haltung und Fütterung, sowie nicht zuletzt in seiner Langlebigkeit und einer damit verbundenen langen Nutzungszeit.

Der Wasserbüffel besitzt auf Grund der anatomischen und physiologischen Besonderheiten seines Verdauungssystems die Fähigkeit, große Mengen an Grobfutter und minderwertigem Futter wie Stroh und geringwertigem Heu sowie Wasser- und Sumpfpflanzen wie Schilf, Binsen, Ampfer und Sauergräsern aufzunehmen und daraus Nährstoffe zu gewinnen, die für das Rind nicht aufnehmbar und nicht erschließbar sind.

Durch die höhere Verdaulichkeit von organischen Stoffen, Trockensubstanz und Rohfetten sowie der Gesamtmenge an Kohlehydraten erreicht der Wasserbüffel eine insgesamt bessere Futterumwandlung in Energie (Peeva, 1993). Aus diesem Grunde ist dieser als "Verdauungskünstler" für eine extensive Haltung mit kärglicheren Futterbedingungen, die für Rinder nicht geeignet sind, prädestiniert.

Hinzu kommt, dass der Wasserbüffel im Vergleich zum Rind breitere Klauen und Zwischenklauenspalten sowie eine weichere Fessel besitzt, die ihm einen sicheren und elastischen Tritt für die Beweidung von feuchten und sumpfigen Grünlandstandorten ermöglichen.

Dabei wird in Kauf genommen, dass der Wasserbüffel auf Grund seiner genetischen Veranlagung im Vergleich zum modernen Rind eine geringere Mengenleistung an Milch- und Fleischproduktion sowie eine geringere Reproduktionsleistung erbringt. Allerdings zeigen erste Kontrollergebnisse, dass deutsche Büffelhalter höhere Leistungen ihrer Tiere als die in der internationalen Literatur angegebenen Werte erreichen (Thiele, 2002).

Die produktive Überlegenheit des Wasserbüffels gegenüber dem Rind besteht vor allem in dem ernährungsphysiologisch höheren Gehalt an besonders wertvollen Inhaltsstoffen der Büffelmilch und des Büffelfleisches, in ihrem hohen Gesundheitswert und ihren hervorragenden qualitativen Eigenschaften zur Herstellung von Spezialitäten und Delikaterzeugnissen für die Bedienung von Marktnischen.

So enthält die Büffelmilch von Kühen der in Europa beheimateten Rassen des Flussbüffeltyps mit durchschnittlich 7.8 % im Vergleich zur Rindermilch einen etwa doppelt so hohen Milchfettgehalt, einen höheren Gesamteiweißgehalt (Tsankova, 2000) sowie einen höheren Gehalt an essenziellen Aminosäuren, ungesättigten Fettsäuren und Lactose (Dimitrov, 2000). Durch den höheren Gehalt an Trockensubstanz, Fett, Eiweiß und Lactose hat die Büffelmilch im Vergleich zur Rindermilch einen höheren Energiegehalt von 130-165 J pro 100g Rohmilch (Hanke/Neubert in: Legel, 1990). Außerdem enthält die Büffelmilch einen höheren Vitamin- und Mineralstoffgehalt als Rindermilch (Zachariev et al., 1986).

Von großer Bedeutung für eine gesunde menschliche Ernährung ist der um etwa 70,5 % niedrigere Cholesterolgehalt der Büffelmilch im Vergleich zur Rindermilch sowie ihre gute Verträglichkeit für Rindermilch-Allergiker.

Außerdem besitzt die Büffelmilch im Vergleich zur Rindermilch sowie Schaf- und Ziegenmilch die geringste Belastung an radioaktiven Elementen (Boikovski/Tsankova, 1999).

International bekannt für die hohe Qualität der Erzeugnisse aus Büffelmilch sind die vorwiegend im Süden Italiens original hergestellten Mozzarella- und Ricotta-Käsearten, die sich auch bei deutschen Verbrauchern einer großen Beliebtheit erfreuen. Diese und andere Büffelmilchspezialitäten werden auch in zwei deutschen Büffelproduktionsbetrieben hergestellt, von denen sie direkt vermarktet werden.

Das Büffelfleisch hat im Vergleich zu Rindfleisch einen höheren biologischen Nährwert, einen höheren Mineralstoff- und Vitamingehalt und ist zarter (Zachariev et al, 1986; Dimov 1999). Es enthält 40 % weniger Cholesterol, 55 % weniger Kalorien, 11 % mehr Eiweiß und 10 % mehr Mineralstoffe (Cripe, 1999, zit. von Boikovski, 2000). Deutsche Untersuchungsergebnisse weisen ähnliche Ergebnisse mit einem noch niedrigeren Cholesterolgehalt auf. Sie bewerten das untersuchte Büffelfleisch als ein hochwertiges und arteigen schmeckendes Fleisch mit einer wildaromatischen Note (Trebling, 1999).

Eine weitere hervorragende Eigenschaft des Wasserbüffels für eine sichere gesunde Ernährung der Verbraucher besteht darin, dass nach dem gegenwärtigen Stand der Informationen bei einer Population von etwa 180 Mio. Büffeln weltweit kein Fall von BSE aufgetreten ist.

Auf Grund seiner biologischen Eigenschaften und Vorzüge kann die zielgerichtete Nutzung des Wasserbüffels als Marktnischenproduzent auf effiziente Weise mit seinem Einsatz als Landschaftspfleger für die extensive Beweidung von Feucht- und Moorgrünland, Brachland sowie von Natur- und geschützten Landschaften, kombiniert werden.

Charakter, Verhalten und Ansprüche des Wasserbüffels

Die Erfahrungen der Deutsche Büffelhalter besagen, dass der Wasserbüffel einen freundlichen, gutmütigen und friedfertigen, aber auch sensiblen Charakter besitzt.

Zu seinem Betreuer, der ihn gut versorgt und ruhig mit ihm umgeht, verbindet ihn eine starke Zuneigung. Das sensible Verhalten des Büffels kommt in seiner prüfenden und abwartenden Haltung gegenüber allem Ungewohnten und seine Reizbarkeit bei rauer Behandlung zum Ausdruck. Besonders ausgeprägt ist die Sensibilität der Büffelkuh beim Melkprozess. Ungewohnte Veränderungen beim Melken beeinflussen negativ die Milchhergabe. Die Haltung der Wasserbüffel erfordert insgesamt einen ruhigen und geduldigen Umgang mit den Tieren.

Internationale Erfahrungen besagen, dass Wasserbüffel gemeinsam mit anderen Tierarten wie Rinder, Pferden, Kamelen, Schafen und Ziegen problemlos geweidet werden können. In Deutschland gibt es gute Erfahrungen bei der gemeinsamen Beweidung mit Büffeln, Rindern und Pferden. Dabei sind für die Büffel keine höheren oder stärkeren Einzäunungen als für Rinder erforderlich. Elektrozäune werden von ihm voll respektiert.

Der Wasserbüffel hat einen ausgeprägten Herdentrieb. Meist sind die Leittiere ältere Kühe, die die Herde zusammenhalten, was besonders bei der Beweidung großer Flächen für das schnelle Auffinden der Herde oder bei ihrem Treiben vorteilhaft ist. Andererseits ist aber die Selektion einzelner Tiere aus der Herde problematischer als bei Rindern. Rangkämpfe, die in der Büffelherde selten auftreten, verlaufen harmlos.

Auf Grund seiner dickeren Haut und einer wesentlich geringeren Anzahl der Schweißdrüsen hat der Wasserbüffel im Vergleich zum Rind an heißen Tagen einen größeren Bedarf an Abkühlung. Die in tropischen und subtropischen, aber auch die in Süd- und Südosteuropa beheimaten Büffelrassen baden gern in Flüssen, Seen oder Teichen, sie suhlen aber ebenso gern in Sumpf- und Schlammlöchern. Die angetrockneten Schlammkrusten geben ihnen einen Schutz der Haut gegen Ungeziefer.

Auch die in Deutschland angesiedelten Wasserbüffel suchen an warmen und heißen Tagen jede Möglichkeit zum Suhlen oder Baden. Auf Feucht-, Sumpf- und Moorgrünland graben sie sich an den tiefsten Stellen selbst eine Suhle, die sie bei Bedarf zur Abkühlung nutzen. Die Erfahrungen deutscher Büffelhalter besagen aber, dass der Wasserbüffel unter unseren Klima-und Witterungsbedingungen durchaus auch ohne Baden und Suhlen auskommt, wenn er an heißen Tagen zumindest durch natürliche Schattenspender gegen direkte Sonneneinstrahlung geschützt ist. Seine kontinuierliche Versorgung mit frischem Tränkwasser ist unbedingt zu gewährleisten. Der tägliche durchschnittliche Bedarf pro Tier beträgt 36 l im Sommer und 20 l im Winter (Tsankova, 1999).

Auf ungeschützten ganzjährigen Weiden sind Unterstände oder Schutzhütten gegen eisige Ostwinde und kalte Dauerregen erforderlich. In einigen Fällen nehmen die Büffelhalter bei extremen Wintertagen ihre Tiere vorrübergehend in Stallanlagen zurück. Von vielen Büffelhaltern ist bekannt, dass die Büffelkühe auch bei Schnee auf der Weide ihre Kälber gesund zur Welt bringen und aufziehen.

Bei ganzjähriger extensiver Weidehaltung ist es auch bei den genügsamen und anspruchlosen Büffeln erforderlich, in Abhängigkeit vom Futterwuchs, vor allem in den Wintermonaten, Stroh und Heu an geschützten Plätzen zuzufüttern. Hochtragenden und milchproduzierenden Kühen sowie im Wachstum befindlichen Jungtieren sind bei kärglicher Weide Kraftfuttergaben aus gequetschtem Getreide , Schroten oder Kleie zu verabreichen. Sehr gern werden von den Büffeln Maissilagen aufgenommen. Allerdings gibt es in Deutschland auch Büffelhalter, bei denen in der Fütterung überhaupt kein Kraftfutter eingesetzt wird, mit der Behauptung, dass die Büffel Kraftfutter nicht mögen, weil sie dieses nicht kennen.

Der Wasserbüffel als landwirtschaftliches Nutztier und Landschaftspfleger

Auf Grund seiner biologischen Vorzüge ist der Wasserbüffel das geeignetste landwirtschaftliche Nutztier für die gleichzeitige Landschaftspflege zur extensiven Beweidung von Feuchtgrünland und Naturlandschaften in Ökosystemen.

Der Zusammenhang zwischen Markt und Landschaftspflege besteht bei der Wasserbüffelhaltung in Deutschland darin, dass durch die Erzeugung von hochwertigen Büffelspezialitäten zur Bedienung von Marktnischen den Landwirten neue Einkommensquellen erschlossen werden und dazu bisher ungenutzte Produktionsnischen effektiv genutzt werden.

Gleichzeitig wird dadurch ein Beitrag zur Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft sowie zum Umwelt- und Naturschutz geleistet. Folgende Beispiele zeigen diese Entwicklung:

So hat der Landwirtschaftsbetrieb Kieselhorst in Groß Ippener/Niedersachsen bereits 1983 seine unrentable Rinderproduktion auf Feucht- und Moorgrünland abgeschafft und betreibt seit dem erfolgreich eine extensive Wasserbüffelproduktion zur Erzeugung von Büffelfleisch und Wurstspezialitäten aus eigener Verarbeitung.

Auf dem Landgut Chursdorf/Sachsen wird seit 1999 die Wasserbüffelproduktion als Ergänzung zur intensiven Rindermilchproduktion betrieben. Durch die kontinuierliche Leistungssteigerung konnte die Milchquote mit immer weniger Kühen realisiert werden, so dass teure Kuhplätze unbelegt blieben und sich die Frage nach Einkommensalteralternativen stellte (wie bei vielen anderen Betrieben auch). Durch die Haltung von Wasserbüffeln, die der Milchquotenregelung nicht unterliegen, wird nicht nur die rationelle Ausnutzung aller Kuhplätze, sondern auch die extensive Nutzung der Feucht- und minderwertigen Grünlandflächen für die Marktnischenbedienung mit Spezialitäten aus der eigenen Verarbeitung und Vermarktung von Büffelmilch und Büffelfleisch erreicht.

Diese Kombination von Rinder- und Wasserbüffelproduktion erfolgt in einigen Betrieben auch überregional, um Feucht- und Naturweiden, die für Rinder nicht geeignet sind, für die Marktnischenproduktion mit gleichzeitig landschaftspflegerischer Wirkung zu nutzen.

So hatte z. B. die Herde des Deutschen Büffel-Verbandes ihren ständigen Standort im Landwirtschaftsbetrieb LBH Haferkamp in Milmersdorf bei Templin in der Uckermark. Dieser hält Fleischrinder und betreibt als Bioland-Betrieb im Biosphären-Reservat Schorfheide-Chorin biologische Landwirtschaft. Die Wasserbüffelproduktion war darin integriert. Dieser Betrieb ist Mitglied des Deutschen Büffel-Verbandes.

Die Bauern-Produktivgenossenschaft in Storkov-Hammelspring, ebenfalls bei Templin in der Uckermark, betreibt Mutterkuhhaltung in Kombination mit Wasserbüffeln für Fleischproduktion. Der Betrieb ist Mitglied des Deutschen Büffel-Verbandes und kooperiert mit der Büffelfarm Hatten im Landkreis Oldenburg. Die Büffelfarm kaufte von der

Genossenschaft Büffel-Jungbullen für die Fleischproduktion, die seit 2002 auf Feucht- Grünlandflächen im Naturschutzgebiet Hasbruch bei Hude, Landkreis Oldenburg, weiden und nach der Erreichung der Schlachtreife von der Büffelfarm Hatten vermarktet werden.

Die Büffelfarm Hatten ist eine Kooperation zwischen den Besitzern der Wasserbüffelherde, Rita und Peter Biel aus Sandkrug, und dem Landwirtschafsbetrieb von Hergen Eickhorst in Kirchhatten. Dieser betreibt Fleischrinderproduktion und Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Er stellt für die Wasserbüffelherde Feuchtgrünlandflächen zur Nutzung bereit und führt die Versorgung der Tiere durch.

Die Besitzer der Büffel besorgen den Ankauf und Verkauf von Tieren und organisieren durch Zusammenarbeit mit einer naheliegenden Dorffleischerei die Herstellung und Vermarktung von Büffelspezialitäten.

Das Gründungsmitglied und Mitglied des Präsidiums des Deutschen Büffel-Verbandes, Peter Biel, ist Initiator der Zusammenarbeit mit Umwelt- und Naturschutzorganisationen bzw. -behörden für den Einsatz der Wasserbüffel in der Landschaftspflege. Ansatz dafür ist ein Konzept für die Einbindung des Wasserbüffels in das Öko-System in Deutschland (Zeigert, 2001 b). Erste Erfolge konnten in der Region erreicht werden. So wurde zwischen der Büffelfarm Hatten und Vertretern des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Kreisgruppe Oldenburg, vereinbart, schrittweise mit der Ansiedlung von Wasserbüffeln im Bezirk Weser-Ems zum Zweck der Pflege und Nutzung von Feuchtgrünland und Brachland zu beginnen. Die gemeinsame Auffassung besteht darin, dass die Wasserbüffelhaltung Teil einer landschaftsschonenden Flächenbewirtschaftung in den Niederungen Nordwestdeutschlands werden kann.

Seit Herbst 2002 wurden nach Vereinbarung mit dem Umweltamt Oldenburg im Rahmen des Projektes Haaren-Niederung die ersten Wasserbüffel zur Beweidung eingesetzt. Die Büffelhalter-Gemeinschaft Oldenburg beim BUND - Kreisgruppe Oldenburg, ist bemüht, weitere Landwirte zur Teilnahme am Projekt zu gewinnen.

Die Büffelfarm Hatten organisierte im Herbst 2002 auf der Farm ein Treffen mit Vertretern der Bezirksregierung Hannover und des Umweltamtes des Landkreises Schaumburg, bei dem die aktive Unterstützung der Farm zur Realisierung einer geplanten Wasserbüffelbeweidung in den Bückeburger Aue-Niederungen sowie am Steinhuder Meer ab Frühjahr 2003 vereinbart wurde.

Bei dem Bückeburger Projekt handelt es sich um ein etwa 500 ha großes Grünlandgebiet im Überschwemmungsgebiet eines kleineren Flusses, der Bückeburger Aue. In den vergangenen Jahren sind mehrere Flächengewässer ausgehoben worden, um Lebensraum für Wasserinsekten, Amphibien und Vögel zu schaffen. Da diese Tümpel innerhalb weniger Jahre stark zuwachsen, soll die Wasserbüffelbeweidung gezielt eingesetzt werden, um die Gewässer offen zu halten (Onnen, 2002).

Ein weiteres Projekt zeigt erste Erfolge. Hier handelt es sich um eine Beweidung mit zwei Herden an zwei 25 Hektar großen Standorten im Naturschutzgebiet "Fehntjer Tief" bei Aurich. Nach fast einjähriger ganzjähriger Beweidung ist seitens der Bezirksregierung Weser-Ems, die diesen Versuch gemeinsam mit dem Landkreis Aurich begleitet, eine erste positive Beurteilung auch im Hinblick auf die Entwicklung von Flora und Fauna in diesen Flächen erfolgt.

Eine erste Beurteilung der Beweidung am Steinhuder Meer von der Bez. Reg. Hannover erfolgt in Kürze.

Mit diesen Projektversuchen für den Einsatz des Wasserbüffels als Biotopenpfleger wird in Niedersachsen und auch bundesweit Neuland beschritten.

Abschließend ist festzustellen, dass die Einbindung des Wasserbüffels in die Landschaftspflege neue Möglichkeiten für den Arten- und Biotopschutz schafft, deren zu erwartende Effizienz eine öffentliche Förderung rechtfertigen würde.

Die Leitung und Mitgliedsbetriebe des Deutschen Büffel-Verbandes sind bereit, die Entwicklung von regionalen Projekten auf diesem Gebiet aktiv zu unterstützen.

Samstag, 16. August 2008

Urwurz.

Migrobirdo Ahoi !



http://de.indymedia.org/2007/09/193418.shtml


Das Segelprojekt Migrobirdo - junge Menschen aus der Region Tübingen, die die bürgerlichen Selbstverständlichkeiten in Frage stellen und als Zeichen, dass andere Welten möglich sind, die Segel zur großen Überfahrt nach Süd und Mittelamerika setzen wollen. Nach einer Phase berechtigten Zweifelns und Fragens ist jetzt klar Meer in Sicht: Zwei acht Meter Segelboote wurden gebraucht gekauft, werden restauriert und hochseetauglich gemacht und werden im Oktober 2007 in Europa ablegen - voll beladen mit Kreativität, Selbstorganisation und wertvollen persönlichen Fähigkeiten. Seid dem 20. August arbeiten täglich viele unterstützende Hände an dem 8 Meter Segelstahlschiff, damit es Anfang Oktober losgehen kann. 6 junge Menschen werden im Herbst in See stechen. Viele Mitglieder des gemeinnützigen „Migrobirdo – Verein für Völkerverständigung e.V.“ werden in Deutschland zurückbleiben, sich um Öffentlichkeitsarbeit kümmern, Kontakt halten und Neuigkeiten austauschen, während sich die Crew auf der anderen Seite des Atlantiks befindet. Was dort geschieht, stellen sich die 6 Crew-Mitglieder so vor... "Mit unseren Booten möchten wir nach Mittelamerika, durch den Panamakanal an der Küste Südamerikas entlang, und auf dem Weg mehrere verschiedene soziale und ökologische Projekte unterstützen und aufbauen.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Schmuckprojekt „Junge Kunst aus Südamerika“ :
In Peru organisiert sich eine Gruppe von jungen Straßenkünstlern, die sich durch Schmuckverkauf Lebensgrundlagen wie Elektrizität, Wasser und auch ein Studium finanziert. Seit 2006 wird der Schmuck auch in Deutschland auf der Basis des Fairen Handels verkauft. In Kooperation mit dieser Gruppe möchte Migrobirdo ein Jugend- und Kulturhaus aufbauen, welches als Lebensraum dienen soll. Wir wollen eine Struktur aufbauen, die ihnen durch den Verkauf zum Beispiel in "EineWelt"-Läden in Europa eine regelmäßige Einkommensquelle bietet, so dass sie sich auf ein Studium konzentrieren können.

Es ist unser Ziel, die Lebenssituation mittelloser junger Menschen in Südamerika zu verändern, ohne von "denen" und "uns" zu sprechen. Wir wollen nicht "für" die Leute dort etwas aufbauen und es ihnen wie so viele Entwicklungsprojekte als Fertiggericht vorsetzen, sondern gemeinsam durch interkulturelle Zusammenarbeit die Horizonte aller Beteiligten erweitern und uns gegenseitig für die Probleme der anderen sensibilisieren.

Indem wir die Entfernung unter Segel bewältigen, zeigen wir ökologische Alternativen auf: Mobilität und Umweltschutz sind vereinbar! Mit dieser aussergewöhnlichen Aktion werden wir Aufsehen erregen. Wir wollen es mit Hilfe eines Weblogs, Pressemitteilungen, Berichten, eventuell einem Videofilm und durch Infoveranstaltungen der Unterstützungsgruppe in Deutschland nutzen. Ziel ist es, unsere Visionen des ökologischen, selbstorganiserten Handelns aufzuzeigen.
Wir Jugendlichen wollen unsere Visionen von gesellschaftlicher Veränderung von Grund auf selbst in die Hand nehmen. Das bedeutet, dass wir unser Projekt in einer Gruppe von ca. 60 jungen Menschen selbstständig und basisdemokratisch organisieren. Voneinander lernen steht im Vordergrund, egal ob beim Organisieren oder beim Renovieren unserer ca. 50 Jahre alten Segelyacht, beim segeln oder Spanisch lernen.
Unsere Schiffe dienen uns unter anderem als Medium, um in der Öffentlichkeit unsere Prinzipien darzustellen. Zudem geben sie uns die Möglichkeit auf die Menschen in Südamerika und besonders auf Gruppen am Rande der Gesellschaft von einer anderen Seite aus zuzugehen.

Wer uns helfen will, findet da sowohl die Bankverbindung für finanzielle Spenden sowie eine Liste mit allerlei nützlichen Sachspenden - wer Segelzeug oder andere nützliche Dinge bei sich daheim im Keller hat und diese nicht mehr braucht, wir nehmen auch alte gebrauchte Dinge gerne an, kann und uns unterstützen will, kann sich diese Liste anschauen.

Weisheiten vs Esoterik

Es geht nicht darum, was man redet oder denkt.
Es geht darum, wie man lebt und was man tut.

Innen ist Außen und Außen ist Innen.

Aho.

Montag, 11. August 2008

Echtes Gutes Ökobier, Weißenohe lässt grüssen !



http://www.klosterbrauerei-weissenohe.de/


Reines Quellwasser – und das Reinheitsgebot.
Seit Jahrhunderten Garanten fürs Weißenoher Klosterbier

Sinngemäß übersetzt bedeutet Weißenohe „Ort am weißen Bach“. Gemeint ist die Kalkach. Ein Bach, der wie alle Wasserläufe- und Quellen unserer Region sehr kalkhaltig ist. Gut zu sehen auch an den nahe gelegenen Kalk-Sinterstufen entlang der Lillach.

Hoch oben, in den Jurahöhen der fränkischen Schweiz entspringt dagegen unser Brauwasser. Die gut geschützten Quellen liegen an den gleichen Stellen, wie die ursprünglichen Klosterquellen und liefern bis heute hervorragendes Brauwasser. Das bestätigen uns sein Geschmack – und die jährlichen, strengen Kontrollen der Behörden.

Das harte, kalkhaltige Wasser ist charakteristisch für daraus gebraute Biere. Es eignet sich ganz besonders für nicht zu stark gehopfte, dunklere Biere. Typisch fränkisch eben - genau wie alle anderen Weißenoher Bierspezialitäten: Kostbarkeiten unserer Region.

Klösterliche Brautradition verpflichtet...
... idealerweise nur zur Qualität

In unserer unmittelbarer Nachbarschaft sind Hopfen und Malz noch nicht verloren. In Lilling und Herpersdorf, kultivieren Hopfenbauern den „Hersbrucker“. Eine Hopfen-Spezialität, die den Weißenoher Bierspezialitäten erst ihre elegante Herbe verleiht.

Auch ein großer Teil unserer Braugerste stammt aus den Jurahöhen unserer Region. Schon zu klösterlichen Zeiten wurden sie zum Braugerstenanbau genutzt. Denn die mageren Böden führen zu einer sehr eiweißarmen und somit hervorragenden Qualität der Gerste, die schließlich in ortsnahen Mälzereien zu Braumalz verarbeitet wird.

Mehr Zutaten als Wasser Hopfen und Malz braucht kein Bier. Das besagt bereits das bayerische Reinheitsgebot von 1516.

Die Vierte, nach dem heutigen Reinheitsgebot erlaubte Zutat – die Hefe - vermehren wir fortlaufend im eigenen Betrieb.

Wir sind stolz darauf, auch in Zukunft so gute Biere zu brauen.

Wer uns besucht, erlebt vor allem eines: persönliche Nähe. Das gilt in der Brauerei – und ganz besonders in unserer Gaststätte. Herausragende Bierqualitäten und das urige, klösterliche Ambiente machen aus jeden Ausflug zu uns, ein ganz besonderes Erlebnis. Und mit unseren Klosterbieren nehmen Sie einen süffig würzigen Teil unserer fränkischen Biervielfalt mit nach Hause.

Womit wir brauen :

Natürlich halten wir uns beim Bierbraueren an das bayerische Reinheitsgebot von 1516.
In den strengen Biolandverarbeiterrichtlinien wird das Reinheitsgebot den heutigen Anforderungen angepasst. Sie garantieren ein Höchstmaß an Anspruch an die Reinheit der Zutaten, die Nachverfolgbarkeit derer Herkunft, umweltbewusstes handwerkliches Brauen und naturbelassenen Geschmack.

Originaltext:
Item wir ordnen, setzen und wollen mit Rathe unnser Lanndtschaft das füran allenthalben in dem Fürstenthumb Bayrn auff dem Lande auch in unsern Stettn vie Märckthen da desáhalb hieuor kain sonndere ordnung gilt von Michaelis bis auff Georij ain mass über ainen pfennig müncher werung un von Sant Jorgentag biß auf Michaelis die mass über zwen pfennig derselben werung und derenden der kopff ist über drey haller bey nachgeferter Pene nicht gegeben noch außgeschenckht sol werden. Wo auch ainer nit Merrzn sonder annder pier prawen oder sonst haben würde sol er doch das kains weg häher dann die maß umb ainen pfennig schenken und verkauffen. Wir wollen auch sonderlichhen dass füran allenthalben in unsern stetten märckthen un auf dem lannde zu kainem pier merer stüchh dan allain gersten, hopfen un wasser genommen un gepraucht solle werdn. Welcher aber dise unsere Ordnung wissendlich überfaren unnd nie hallten wurde den sol von seiner gerichtsobrigkait dasselbig vas pier zustraff unnachläßlich so offt es geschieht genommen werden. jedoch wo ain brüwirt von ainem ainem pierprewen in unnsern stettn märckten oder aufm lande jezuzeutn ainen Emer piers zwen oder drey kauffen und wider unnter den gemaynen pawrfuolck ausschenken würde dem selben allain aber sonstnyemandes soldyemaßs oder der kopfpiers umb ainen haller häher dann oben gesetzt ist zugeben un ausschenken erlaube unnd unuerpotn.

Übersetzung:
Wir verordnen, setzen und wollen mit dem Rat unserer Landschaft, dass forthin überall im Fürstentum Bayern sowohl auf dem Lande wie auch in unseren Städten und Märkten, die keine besondere Ordnung dafür haben, von Michaeli (29. September) bis Georgi (23. April) eine Maß (bayerische, entspricht 1,069 Liter) oder ein Kopf (halbkugelförmiges Geschirr für Flüssigkeiten - nicht ganz eine Maß) Bier für nicht mehr als einen Pfennig Münchener Währung und von Georgi bis Michaeli die Maß für nicht mehr als zwei Pfennig derselben Währung, der Kopf für nicht mehr als drei Heller (gewöhnlich ein halber Pfennig) bei Androhung unten angeführter Strafe gegeben und ausgeschenkt werden soll. Wo aber einer nicht Märzen - sondern anderes Bier brauen oder sonstwie haben würde, soll er es keineswegs höher als um einen Pfennig die Maß ausschenken und verkaufen. Ganz besonders wollen wir, dass forthin allenthalben in unseren Städten, Märkten und auf dem Lande zu keinem Bier mehr Stücke als allein Gersten, Hopfen und Wasser verwendet und gebraucht werden sollen. Wer diese unsere Androhung wissentlich übertritt und nicht einhält, dem soll von seiner Gerichtsobrigkeit zur Strafe dieses Fass Bier, so oft es vorkommt, unnachsichtlich weggenommen werden. Wo jedoch ein Gastwirt von einem Bierbräu in unseren Städten, Märkten oder auf dem Lande einen, zwei oder drei Eimer (enthält etwa 60 Liter) Bier kauft und wieder ausschenkt an das gemeinsame Bauernvolk, soll ihm allein und sonst niemand erlaubt und unverboten sein, die Maß oder den Kopf Bier um einen Heller teurer als oben vorgeschrieben ist, zu geben und auszuschenken. Auch soll uns als Landesfürsten vorbehalten sein, für den Fall, dass aus Mangel und Verteuerung des Getreides starke Beschwernis entstünde, nachdem die Jahrgänge auch die Gegend und die Reifezeiten in unserem Land verschieden sind, zum allgemeinen Nutzen Einschränkungen zu verordnen, wie solches am Schluss über den Fürkauf ausführlich ausgedrückt und gesetzt ist.

Samstag, 9. August 2008

Smoke House, a little Dragonmill Story, from llb.




The origin of the Guardian Spirits and the Smoke house.

a Skokomish story told By Uncle... whos true name cannot be said now that he has died.

Smoke House was a chief long long ago; but he was not called smoke house back then. He was just called chief. He Decided to create all the animals and all the birds. So he created them and named them all. Then he told each one, " In times to come, when people have been created, they will send their children out, during the night or during the day , and you will talk to them and tell them what they are able to do. You will tell the boys they will be able to get things easily, are to be good hunters, good fishermen and so on. You will tell the girls that they will be able to get things easily. At that time I will be smoke house myself."

Then he spoke again; " I'll have no body, no head, nor will I be able to see. Who ever desires to construct me will have the right to do so. The one that made me, I will take pity on him, and I'll give him what he requests. People may approach me thus; if anyone is injured, or if he is sick or if he is poisoned, he may come to me for help and I will give it to him. Also when any one is dying he may come to me and I'll help him also. I'll help him to the next world.
So in this world I am smoke house, for the help of human beings."

Thanks Brother !

Naturinsel Drachenmühle / Museum !

Dienstag, 5. August 2008

Die Rückkehr der Ackergifte / Die spinnen die Römer !


Agrarindustrie, Agro-Kraftstoffe und Nahrungsmittelkrise

„Die Pflanzenschutz-Industrie in Deutschland blickt auf ein gutes Geschäftsjahr zurück“, freute sich unlängst der Hauptgeschäftsführer der in Deutschland ansässigen Hersteller und Vertreiber von Pestiziden und Düngemittel (IVA) auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes. Der Inlandsumsatz der IVA-Mitgliedsfirmen stieg 2007 gegenüber dem Vorjahr um fast 11 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro.1 Und auch weltweit wird die chemische Keule hemmungslos geschwungen. Global wurden im Jahr 2007 Pestizide im Wert von rund 33,2 Milliarden Dollar verkauft, 7,8 Prozent mehr als 2006. Die Pestizidumsätze der weltgrößten Agrochemie-Konzerne stiegen in diesem Zeitraum zwischen 8 und 15 Prozent (siehe Kasten).

Hohe Marktkonzentration

Die agrochemische Industrie ist hochkonzentriert. Sechs Firmen dominieren mit einem gemeinsamen Marktanteil von über 80 Prozent den weltweiten Pestizidmarkt. Ganz vorn dabei die beiden deutschen Konzerne Bayer und BASF, die ein Drittel des Geschäfts mit den Ackergiften unter sich ausmachen.

Umsätze der TOP-6 auf dem Pestizid-Weltmarkt8

Rang 2007 Firma Mio. $ 2007 (2006) % in $
1 Bayer 7.458 (6.698) + 11,3
2 Syngenta 7.285 (6.378) + 14,2
3 BASF 4.297 (3.849) + 11,6
4 Dow 3.779 (3.399) + 11,2
5 Monsanto 3.559 (3.316) + 8,5
6 DuPont 2.369 (2.194) + 8,0

Hoher Spaßfaktor
„Das Geschäft mit Pestiziden macht wieder Spaß", findet auch Hans Theo Jachmann, Deutschland-Chef von Syngenta, der weltweiten Nummer 2 des Pestizidmarktes, in der Tageszeitung „Die Welt“. Allein im ersten Quartal 2008 wuchsen die Umsätze mit Pestiziden bei Syngenta um 22 Prozent. Laut Jachmann sind neue Pestizidfabriken schon in Planung.2 Auch Konkurrent Monsanto profitiert von der „Erfolgsstory“. Gut 8,6 Milliarden Dollar hat der US-Agrarkonzern im vergangenen Geschäftsjahr mit Saatgut und Pestiziden umgesetzt. Allein im zweiten Quartal 2008 stieg der Umsatz um 45 Prozent auf 3,8 Mrd. Dollar. Auch der Weltmarkt für Kunstdünger wächst seit einiger Zeit stark an. So stieg die globale Nachfrage nach Düngemitteln 2006/07 laut IVA um knapp fünf Prozent auf 164 Millionen Tonnen. Die stärksten Zuwächse gibt es in Asien, Lateinamerika und - aufgrund des Maisethanol-Booms - in den USA.

Agrarwende – da war doch was?
Angesichts der agrarpolitischen Weichenstellungen der letzten Jahre und Jahrzehnte mag diese Entwicklung auf den ersten Blick erstaunen. „Klasse statt Masse“, Steigerung des Anteils ökologisch bewirtschafteter Flächen und Extensivierung waren prägende Vokabeln der jüngeren Zeit.
Nun ist offenbar ein globaler Kurswechsel zu verzeichnen. Dieser speist sich aus falschen Reaktionen auf die gescheiterten Rezepte der agroindustriellen Bewirtschaftung und dem Kurzschluss, dass angesichts des weltweiten Drucks auf landwirtschaftliche Flächen (aufgrund von Agrar-Kraftstoffen, Getreideengpässen, Nahrungsmittelkrise...) jetzt noch mehr Pestizide und Kunstdünger als bisher auf die Felder geschüttet werden müssen. Zum Wachstum des Pestizidweltmarktes in jüngerer Zeit haben laut Industrieangaben auch Lateinamerika und der dortige Boom beim Anbau von Gen-Soja sowie die massive Ausweitung von Zuckerrohr-Monokulturen für die Agrarsprit-Produktion beigetragen: „Die hohen Sojapreise und die starke Nachfrage nach Mais und Zuckerrohr für die Bioethanolerzeugung waren für die Landwirte ein Anreiz, ihre Ernteerträge durch sorgfältigen Pflanzenschutz zu optimieren“, so der IVA. Im Geschäftsbericht des Bayer-Konzerns für 2007 heißt es: „Insgesamt profitierte das Pflanzenschutzgeschäft von den positiven Rahmenbedingungen auf den Weltagrarmärkten, die insbesondere durch gestiegene Preise für landwirtschaftliche Grunderzeugnisse, einen verstärkten Anbau von Pflanzen zur Herstellung von Biokraftstoffen sowie ein verbessertes Marktumfeld in Lateinamerika gekennzeichnet waren.3 Dennoch ist es wenig hilfreich, mit dem Zeigefinger auf diese Regionen zu zeigen. Denn gemessen an der zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Nutzfläche wird in Europa mit Abstand am meisten Gift auf den Äckern verteilt. 6,1 Mrd. US-$, das heißt rund ein Viertel der weltweiten Umsätze bei Pestiziden werden in der EU erzielt (siehe Kasten: Wo wird am meisten gespritzt?). Dabei verfügt Europa nur über weniger als sieben Prozent der global verfügbaren Ackerfläche von rund 1,5 Mrd. Hektar. Damit übertrumpft sie selbst die NAFTA-Staaten (USA, Kanada, Mexiko). Dort werden zwar ähnlich hohe Pestizidumsätze erzielt: Allerdings verfügen die NAFTA-Staaten über 2,5 mal mehr Ackerfläche wie die EU-Staaten.

Wo wird am meisten gespritzt?9

In den 27 Mitgliedsstaaten der EU wurde im vergangenen Jahr mit Pestiziden ein Umsatz von 6,1 Milliarden Euro erzielt. Das entspricht einem weltweiten Marktanteil von 25 Prozent. Besonders in Osteuropa (+ 40 Prozent) ist der Pestizidmarkt 2007 stark gewachsen.

Grafik: Wo wird am meisten gespritzt


Agrarproduktion am „Optimum“
Offenbar gibt die Pestizidbranche nach Jahren des Schmuddelkind-Images jetzt global Vollgas. Für den IVA und seinen Präsidenten, Syngentachef Jachmann, steht schon fest, wie die Landwirtschaft der Zukunft aussehen muss: „Agrarproduktion am Optimum ist das Gebot der Stunde“. Nur so können laut dem Industrie-Lobbyisten hochwertige Nahrungs- und Futtermittel sowie Bioenergie auf knapper Fläche in ausreichender Menge bereitgestellt werden. Jachmann zufolge ist angesichts zunehmender Knappheiten der pflanzenbaulich optimale Einsatz von Betriebsmitteln anstelle einer Verringerung der Intensität gefragt. Auch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) stellt im Verbund mit dem Bund Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) und dem IVA fest: „Um den weltweit steigenden Bedarf an Rohstoffen vom Acker zu decken, muss der knappste aller Produktionsfaktoren - die Fläche - effizienter als bisher genutzt werden. Die dazu notwendige Ertragssteigerung setze voraus, dass „bestens ausgebildete Landwirte auf innovative Pflanzensorten, bedarfsgerechte Düngemittel sowie maßgeschneiderte Lösungen im Pflanzenschutz zurückgreifen können.“ Für die Anwendung moderner Agrartechnologien und ihre Fortentwicklung müssten allerdings politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die moderne Agrartechnologien und deren gesellschaftliche Akzeptanz förderten, so IVA-Präsident Jachmann. Er spricht in diesem Zusammenhang von einer „Blockade-Politik“ in der Gentechnik und im Pflanzenschutz und kritisiert insbesondere die derzeit auf europäischer Ebene diskutierte Pflanzenschutz-Novelle.4

Risiken für Mensch und Umwelt
Denn in Zukunft sollen den neuen EU-Regeln zufolge Stoffe, die erwiesenermaßen krebserregend, erbgutverändernd oder reproduktionstoxisch sind, nicht mehr zugelassen werden. Doch entgegen aller Kassandrarufe der Chemie- und Agrarindustrie, dass durch die neuen EU-Regelungen die Mehrheit der Pestizide wegfallen würde, sind von diesen Verboten jedoch nur wenige Wirkstoffe betroffen. Wie notwendig allerdings strikte Ausschlusskriterien für Pestizide wären, zeigte dabei eine Studie der Umweltorganisation Greenpeace. In der im Juni 2008 publizierten Untersuchung überprüfte Greenpeace die Pestizid-Palette der führenden Agrochemiekonzerne Bayer, Syngenta, Monsanto, BASF und Dow auf deren Gefahreneigenschaften für Menschen und Umwelt. Alle fünf Unternehmen verkaufen demnach große Mengen hoch gefährlicher Pestizide und setzen Gesundheit und Umwelt erheblichen Risiken aus. 243 der insgesamt 512 untersuchten Wirkstoffe werden als „besonders kritisch“ eingeschätzt und stehen deshalb auf einer so genannten „Schwarzen Liste“. Den höchsten Sortimentsanteil von für Mensch und Umwelt besonders schädlichen Pestiziden führt übrigens mit 60 Prozent der US-Agrarkonzern Monsanto. Die Pestizid-Palette von Bayer und BASF beinhaltet jeweils ca. 50 Prozent besonders kritische Wirkstoffe (Bayer 53 Prozent, BASF 48 Prozent).5

Die Ewiggestrigen von der Agrochemie
Lautstärke allein macht aus Weisheiten aus der Mottenkiste keine Wahrheiten für die immensen und in der Tat schwer zu lösenden Probleme der weltweiten Agrarproduktion. Denn tatsächlich wirken die Rezepte, die von der Agroindustrie nun wieder als ultima ratio zur Errettung der Welt von Spritmangel, Hunger und hohen Lebensmittelpreisen propagiert werden, angesichts des heutigen wissenschaftlichen Diskurses steinzeitlich. Wie nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft aussehen müsste, hat dagegen im Jahr 2008 der Welt-Agrarrat, ein von den Vereinten Nationen eingesetztes Gremium von über 400 Wissenschaftlern aus 50 Ländern skizziert. Die Agrarforscher kommen zu dem keineswegs überraschenden Ergebnis, dass nicht pestizidbasierte Intensiv-Landwirtschaft und deren Fortschreibung durch die Agro-Gentechnik die Zukunft der Landwirtschaft sein können. Stattdessen empfehlen die Experten regionale Wirtschaftskreisläufe, organische statt chemische Düngung sowie Anbausysteme, die im Gegensatz zur Pestizid-Landwirtschaft keine gesellschaftlichen Folgekosten wie kontaminiertes Grundwasser, Artensterben und Bodenerosion produzieren.6 Die Agro-Konzerne, die zu Beginn noch an dem Projekt mitgewirkt hatten, zogen sich angesichts dieser für sie schockierenden Ergebnisse schon bald beleidigt zurück. Hans Herren, einer der Hauptautoren des Berichts der Agrarforscher, beklagte öffentlich die Verweigerungshaltung der Agro-Konzerne. Niemand sei so rasch und umfassend aus der Arbeit an dem Bericht ausgestiegen wie die „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Agrarchemie-, der Bio- und Gentechnologie-Konzerne“, so Herren im Gespräch mit der Zeitschrift GiD.7
In schöner Klarheit zeigt sich anhand des Weltagrarberichts, wie wenig den Agrarkonzernen an einer Lösung der Probleme der Landwirtschaft gelegen ist und wie viel an der Maximierung der eigenen Profite. Denn die Aktionäre freut die rege Verkaufstätigkeit auf dem Pestizidmarkt offenbar: Die Aktien von Monsanto, Syngenta oder Bayer gewannen im Jahr 2007 jedenfalls deutlich an Wert.


Andreas Bauer, Sarah Gröger, Juli 2008
Foto: usda.gov.



1Industrieverband Agrar (IVA), Jahresbericht 2007
2www.welt.de/welt_print/article1960895/Gift_gegen_den_Hunger.html
3www.geschaeftsbericht2007.bayer.de/de/bayer_geschaeftsbericht_2007.pdfx
4www.dlg-feldtage.de
5www.greenpeace.de/.../die_giftigen_pestizidpaletten_der_agrochemiekonzerne/
6www.agassessment.org
7www.gen-ethisches-netzwerk.de/...man-kann-potenzial-nicht-essen
8AGROW Nr. 539, 14.3.2008, www.pan-germany.org/deu/~news-743.html
9Industrieverband Agrar (IVA), Jahresbericht 2007

Montag, 4. August 2008

Aktionstage Bildung für nachhaltige Entwicklung 2008 .

24.06.08

Quelle: Deutsche UNESCO-Kommission e.V.

http://www.bne-portal.de/

Für den Erfolg der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ist es entscheidend, dass die Dekade mit Aktivitäten in der Breite sichtbar wird. Dies gelingt am besten, wenn die vielfältigen Beiträge zur Bildung für nachhaltige Entwicklung gebündelt in der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das Nationalkomitee für die UN-Dekade hat daher vorgeschlagen, vom 19. bis 28. September 2008 bundesweite Aktionstage Bildung für nachhaltige Entwicklung durchzuführen. Im Namen des Nationalkomitees forderte der Vorsitzende Prof. Dr. Gerhard de Haan dazu auf, sich mit einem eigenen Beitrag an den Aktionstagen zu beteiligen.

Während der Aktionstage werden in ganz Deutschland an zahlreichen Orten viele unterschiedliche Veranstaltungen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung stattfinden. Jede Art von Beitrag zu den Aktionstagen ist dabei willkommen: von einer großen Podiumsdiskussion über einen Tag der offenen Tür bis hin zu kleineren, unaufwändigen Veranstaltungen wie beispielsweise einem Informationstermin für Vertreter der Lokalpresse.

Die Arbeitsstelle und das Sekretariat der UN-Dekade begleiten die Aktionstage mit umfassender Öffentlichkeitsarbeit und veröffentlichen die einzelnen Beiträge auf dem bundesweiten Internetportal zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (www.bne-portal.de) in einem speziellen Veranstaltungskalender. Am Beginn der Aktionstage wird eine prominent besetzte Auftaktveranstaltung stehen.

Die Mitglieder des Nationalkomitees sind überzeugt, dass die Aktionstage eine hervorragende Gelegenheit sind, verstärkte öffentliche Aufmerksamkeit auf Ihre Einrichtung und Aktivitäten, aber auch auf die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" insgesamt zu lenken. Gerade im Vorfeld der großen Weltkonferenz zur Bildung für nachhaltige Entwicklung, die die UNESCO und die Bundesregierung in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission für den 31. März bis 2. April 2009 planen, bieten die Aktionstage auch die Gelegenheit, die Leistungsfähigkeit und die gute Arbeit der deutschen 'Community' der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland und international sichtbar zu machen.

Das Nationalkomitee hofft, dass diese Initiative auf besonderes Interesse stößt und eine große Zahl von Rückmeldungen aus dem Kreis der deutschen Dekade-Akteure bewirkt. Die Vision ist, innerhalb der Aktionstage an hunderten von Orten Bildung für nachhaltige Entwicklung sichtbar und erlebbar zu machen.

UNESCO / Aktionstage auf der Naturinsel Drachenmühle !




" Der heiße Atem des Drachen "

Bau eines BioMeilers
und einer DampfHütte aus Stroh und Lehm.

vom 19. bis 28. September '08 auf der Naturinsel Drachenmühle

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Kurzinfo:

Hier meldet sich der SöL e.V mit einem vielschichtigen Beitrag zu den
Aktionstage vom 19.-28. September 2008 auf der Naturinsel Drachenmühle: Wir wollen einen Biomeiler bauen, das ist eine spezielle Art Kompostmiete, ber der die Verrottungswärme nutzbar gemacht wird. Mit dieser Wärme wollen wir dann zwei Gewächshäuser und ein kleines Dampfbad aus Stroh und Lehm beheizen, das auch während dem Aktionszeitraum entstehen soll. Genaueres findet Ihr auch auf unserer Internetseite mit Einladung:

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Kommt herbei und staunet : Hier der Link :

http://drachenmuehle.de/biomeiler08.htm

Sonntag, 3. August 2008

Atomkraftwerke Nein Danke !!!



Atomkraftwerke sind gegen die Zukunft unserer aller Kinder!

Bitte hört auf, mit diesem Unsinn ! Hört auf zum Mars zu fliegen und sorgt euch um das wohl aller Menschen! Was wir brauchen ist Nachhaltigkeit, Biodiversität, Umweltschutz, Lebensraum, Kultur, Natürliche Freuden und nicht Wirtschaftwachstum für Reiche! Zurück zum Menschlichen Mass, damit wir weiter nach vorne können, heißt das Moto!

Es ist eine Unverschämtheit dem Iran die Atomenergie zu verweigern und im "Reichen Westen" damit zu Wirtschaften, das erzeugt Krieg und Ungerechtigkeit, sonst nix! Das bedeutet Atomkernkraftenergieausstieg für alle !!! Lasst uns im Westen den sogenanden Entwicklungsländern zeigen, das es auch ohne "Kapitalistisches Denken" geht!

Deutschland muss aufhören mit dieser Wirtschaftsweise und anknüpfen an die "Wahre Kultur". Anknüpfen an unseren Traditionen, die Natürlichkeit, die Vielfalt, Biodiversität, Qualität und nicht die Monokultur und zerstörende Atompolitik oder Kohlekraftwerke!

Wahren die Atombomben und der SuperGAU, noch immer nicht genug ?!

Wir fordern : Biodiversität, Ländliche kulturelle ökologische Entwicklung, Menschliches Mass, Qualität, Nachhaltigkeit, Permakultur und vor allem eine Sichere Zukunft für unsere Kinder und Kindeskinder !

Ahoi.

Samstag, 2. August 2008

Tag der Regionen auf der Drachenmühle !


... wurzeln in einer globalisierten Welt ...


http://www.tag-der-regionen.de/informationen_c.html

Der "Tag der Regionen" ist ein dezentraler, bundesweiter Aktionstag. Jährlich von einer Vielzahl Verbündeter und Partner gestaltet, präsentiert er eindrucksvoll die Stärken der Region und rückt die Chancen regionaler Wirtschaftskreisläufe ins öffentliche Bewusstsein. Diese Chancen sind

  • Arbeitsplätze und Lehrstellen in der Region durch dezentrale Strukturen zu sichern und die Kaufkraft in der Region zu binden
  • vielseitig strukturierte stabile, ökologisch orientierte Klein- und Mittelstandsbetriebe zu erhalten
  • die Kaufkraft in der Region zu lassen und die Steuerkraft der Gemeinden zu verbessern
  • für Transparenz und Kontrollierbarkeit der Produkte und Dienstleistungen zu sorgen
  • eine schnelle Anpassung des Marktes an die Kundenbedürfnisse zu ermöglichen
  • eine gesunde Produktvielfalt und -qualität erhalten und Verpackungen und Konservierungsstoffe zu reduzieren
  • die Landwirtschaft und damit unsere gewachsene Kulturlandschaft zu erhalten und für artgerechte Tierhaltung statt Agrarindustrie einzustehen
  • durch umweltschonende Wirtschaftsweisen auf der Fläche die Artenvielfalt zu erhalten
  • die Wohn- und Lebensqualität am Heimatort zu verbessern, den pfleglichen Umgang und das Miteinander in der Region zu fördern
  • und damit eine Umsetzung der Idee der Nachhaltigkeit auf konkrete Art und Weise auf regionaler Ebene.
In Kürze werden wir hier unsere "Naturinsel Drachenmühle" Aktion Posten ! Ahoi.

Earth First !



Nein zu Kohlekraftwerken und Kohleabbau !!!

Klimacamp vom 15. bis zum 24. August in Hamburg : Ahoi :)


http://www.klimacamp08.net/

Klimacamp vom 15. bis zum 24. August in Hamburg



Das Klimacamp ist der Ort, wo wir uns gegenseitig informieren und miteinander über andere Verhältnisse von Gesellschaft und Natur diskutieren. Spektrenübergreifend geht um Strategien und Positionen für eine Klimabewegung. Um das Klima zu Verändern braucht es entschlossene Maßnahmen. Mit dem Camp gehen wir auf die Suche nach Widerstandsformen gegen CO2-Ökonomie und das Klima sozialer Kälte – auch im Alltag. Dazu gehören große und kleine ungehorsame Aktionen. Das Klimacamp ist eines von vielen auf der ganzen Welt und vernetzt mit Camps in Australien, Neuseeland, USA, Großbritannien und Schweden.

Unsere Zelte werden wir in Hamburg aufschlagen, in der größten Hafenstadt in Deutschland, dem meist frequentierten Logistik- Knotenpunkt von Schiffs- und Straßenverkehr. Dazu gehört auch der größte Kohlehafen, wo Nachschub aus Australien, Indonesien und Kolumbien für hiesige Kraftwerke und Industrien angelandet wird. Archer Daniels Midland betreibt in Hamburg eine der großen Agrodieselfabriken. Der Energiekonzern Vattenfall steuert von dort aus Atom- und Kohlekraftwerke. Zudem wird parallel ein antirassistisches Camp stattfinden, das unter anderem den Hamburger Charter-Abschiebe-Flughafen zum Aktionsziel macht. Die Vorbereitungsprozesse beider Camps werden so aufeinander abgestimmt, dass die Potentiale der Mobilisierungen bestmöglichst zu gemeinsamer Geltung kommen.