(Quelle: Bund Naturschutz in Bayern e.V.) Die Möglichkeiten, effektiv auf die Entwicklung unserer Umwelt Einfluß zu nehmen, sind vielfältig. Einer der naheliegendsten Gründe ist die Entscheidung, wofür wir unser Geld ausgeben wollen. Schutz der natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft
Durch den Verzicht auf Pestizide und synthetische Düngemittel wird auf allen biologisch bewirtschafteten Flächen zur Verringerung der Belastung des Trinkwassers und der Fließgewässer, zum Schutz des Bodens und zur Reinhaltung der Luft beigetragen.
Bereicherung der Artenvielfalt und Schutz der Landschaft
Vielseitige Fruchtfolge, geringe Saatstärken, mechanische und thermische Verfahren der Unkrautbekämpfung und ausgewogene Düngung führen zu einer großen Vielfalt an Kräutern und Kleinlebewesen auf biologisch bewirtschafteten Flächen. Die abwechslungsreichen Fruchtfolgen tragen zu einem vielfältigen Landschaftsbild bei. Außerdem engagieren sich viele Bauern freiwillig für den Schutz der Landschaft, indem sie Hecken oder Weiher anlegen und pflegen, Feuchtwiesen mähen oder breite Ackerraine belassen.
Gesunde Lebensmittel.
Durch den langsameren Wuchs und die ausgewogene Nährstoffversorgung der Pflanzen mittels Bodenlebewesen wird eine optimale Qualität von biologischen Lebensmitteln erzielt. Sie zeichnen sich durch guten Geschmack, eine Vielzahl von wertgebenden Inhaltsstoffen und schonende Verarbeitung aus.
Ausschluß genetisch veränderter Lebensmittel.
Der Einsatz von genetisch verändertem Saatgut oder genetisch hergestellten Hilfsstoffen bei der Lebensmittelverarbeitung ist im biologischen Landbau verboten. Unkontrollierbare Risiken genetischer Freisetzungen für Ökologie und menschliche Gesundheit sind damit ausgeschlossen.
Verminderung von Futtermittelimporten aus der Dritten Welt
Im ökologischen Betrieb werden die Tiere zum Großteil mit am Betrieb selbst erzeugten Futter ernährt. Zukauf von Futter aus anderen Biotrieben ist begrenzt möglich. Importfuttermittel aus Dritt-Welt-Länder (z. B. Tapioka oder Soja) sind ausgeschlossen.
Unterstützung einer artgerechten Tierhaltung.
Biologisch wirtschaftende Betriebe sind verpflichtet, ihre Tiere artgerecht zu halten. Wo immer möglich, wird den Tieren Auslauf im Freien gewährt. Eingestreute Liegeflächen stehen zur Verfügung. Für ausreichend natürliches Licht und gutes Stallklima wird gesorgt.
Transparenz der Herstellung
Das europäische Gesetz zur Kennzeichnung und Kontrolle biologisch erzeugter Lebensmittel schützt den Verbraucher vor falscher Kennzeichnung. Durch die Kontrollnummer auf den Produkten kann der Weg des Produktes zurück bis zur Ernte auf dem Bauernhof bez. In der Gärtnerei verfolgt werden.
Abkehr von der Massentierhaltung.
Durch die Zulassung als biologisch bewirtschaftender Betrieb sind die Biolandwirte verpflichtet, nur eine geringe Anzahl an Tieren pro Fläche zu halten und damit eine Überdüngung und Grundwasserschädigung oder Luftbelastung zu vermeiden. Der anfallende tierische Dung wird sorgfältig gepflegt und ist ein kostbarer Wertstoff im betrieblichen Nährstoffkreislauf.
Preiswerte Lebensmittel-Agarpolitik von unten.
Dauerhafte Erträge mit geringstmöglichem Einsatz an nicht erneuerbaren Ressourcen und Optimierung der Lebensleistung von Tieren stehen im Mittelpunkt der Bemühungen der Ökobauern. Der Verzicht auf Höchstmengen und die Mehrarbeit erfordern jedoch eine angemessene Entlohnung. Über Ihre Kaufentscheidung für Bioprodukte unterstützen Sie ein System, das keine Umweltfolgekosten verursacht und Kosten der Agrarpolitik wie Exporterstattung oder Überschußverwaltung unnötig macht. Biohaushalte geben trotz höherer Preise nach einer Studie der Uni.Hohenheim sogar weniger Geld für Nahrung und Genußmittel aus als "konventionelle" Haushalte.
Ausreichend Nahrung für alle.
Die Erträge liegen im ökologischen Landbau bei Grundnahrungsmitteln um ca. 20-40% unter dem heute erzielten Ertragsniveau. In Bayern lag der Selbstversorgungsgrad 1995 bei Rindfleisch bei 219% , Milch bei 190%, Zucker 174%, Getreide 110%, und Kartoffeln 100%. Bei Verzicht auf Flächenstillegung und nachhaltiger Nutzung von Grenzertragsstandorten sowie Umschichtungen der Produktion kann die Selbstversorgung bei ökologischem Landbau sichergestellt werden. Erforderlich ist u.a. ein geringerer Schweinefleisch-, Geflügel- und Eierkonsum in den westlichen Industrieländern. Rein rechnerisch würden allein die 50 Mio. t Futtermittel, die die EU jährlich importiert , ausreichend, um 600 Mio. Hungernden eine ausreichende Zusatzernährung zukommen zu lassen.