Samstag, 16. August 2008
Migrobirdo Ahoi !
http://de.indymedia.org/2007/09/193418.shtml
Das Segelprojekt Migrobirdo - junge Menschen aus der Region Tübingen, die die bürgerlichen Selbstverständlichkeiten in Frage stellen und als Zeichen, dass andere Welten möglich sind, die Segel zur großen Überfahrt nach Süd und Mittelamerika setzen wollen. Nach einer Phase berechtigten Zweifelns und Fragens ist jetzt klar Meer in Sicht: Zwei acht Meter Segelboote wurden gebraucht gekauft, werden restauriert und hochseetauglich gemacht und werden im Oktober 2007 in Europa ablegen - voll beladen mit Kreativität, Selbstorganisation und wertvollen persönlichen Fähigkeiten. Seid dem 20. August arbeiten täglich viele unterstützende Hände an dem 8 Meter Segelstahlschiff, damit es Anfang Oktober losgehen kann. 6 junge Menschen werden im Herbst in See stechen. Viele Mitglieder des gemeinnützigen „Migrobirdo – Verein für Völkerverständigung e.V.“ werden in Deutschland zurückbleiben, sich um Öffentlichkeitsarbeit kümmern, Kontakt halten und Neuigkeiten austauschen, während sich die Crew auf der anderen Seite des Atlantiks befindet. Was dort geschieht, stellen sich die 6 Crew-Mitglieder so vor... "Mit unseren Booten möchten wir nach Mittelamerika, durch den Panamakanal an der Küste Südamerikas entlang, und auf dem Weg mehrere verschiedene soziale und ökologische Projekte unterstützen und aufbauen.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Schmuckprojekt „Junge Kunst aus Südamerika“ :
In Peru organisiert sich eine Gruppe von jungen Straßenkünstlern, die sich durch Schmuckverkauf Lebensgrundlagen wie Elektrizität, Wasser und auch ein Studium finanziert. Seit 2006 wird der Schmuck auch in Deutschland auf der Basis des Fairen Handels verkauft. In Kooperation mit dieser Gruppe möchte Migrobirdo ein Jugend- und Kulturhaus aufbauen, welches als Lebensraum dienen soll. Wir wollen eine Struktur aufbauen, die ihnen durch den Verkauf zum Beispiel in "EineWelt"-Läden in Europa eine regelmäßige Einkommensquelle bietet, so dass sie sich auf ein Studium konzentrieren können.
Es ist unser Ziel, die Lebenssituation mittelloser junger Menschen in Südamerika zu verändern, ohne von "denen" und "uns" zu sprechen. Wir wollen nicht "für" die Leute dort etwas aufbauen und es ihnen wie so viele Entwicklungsprojekte als Fertiggericht vorsetzen, sondern gemeinsam durch interkulturelle Zusammenarbeit die Horizonte aller Beteiligten erweitern und uns gegenseitig für die Probleme der anderen sensibilisieren.
Indem wir die Entfernung unter Segel bewältigen, zeigen wir ökologische Alternativen auf: Mobilität und Umweltschutz sind vereinbar! Mit dieser aussergewöhnlichen Aktion werden wir Aufsehen erregen. Wir wollen es mit Hilfe eines Weblogs, Pressemitteilungen, Berichten, eventuell einem Videofilm und durch Infoveranstaltungen der Unterstützungsgruppe in Deutschland nutzen. Ziel ist es, unsere Visionen des ökologischen, selbstorganiserten Handelns aufzuzeigen.
Wir Jugendlichen wollen unsere Visionen von gesellschaftlicher Veränderung von Grund auf selbst in die Hand nehmen. Das bedeutet, dass wir unser Projekt in einer Gruppe von ca. 60 jungen Menschen selbstständig und basisdemokratisch organisieren. Voneinander lernen steht im Vordergrund, egal ob beim Organisieren oder beim Renovieren unserer ca. 50 Jahre alten Segelyacht, beim segeln oder Spanisch lernen.
Unsere Schiffe dienen uns unter anderem als Medium, um in der Öffentlichkeit unsere Prinzipien darzustellen. Zudem geben sie uns die Möglichkeit auf die Menschen in Südamerika und besonders auf Gruppen am Rande der Gesellschaft von einer anderen Seite aus zuzugehen.
Wer uns helfen will, findet da sowohl die Bankverbindung für finanzielle Spenden sowie eine Liste mit allerlei nützlichen Sachspenden - wer Segelzeug oder andere nützliche Dinge bei sich daheim im Keller hat und diese nicht mehr braucht, wir nehmen auch alte gebrauchte Dinge gerne an, kann und uns unterstützen will, kann sich diese Liste anschauen.